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Was ist Cybermobbing

Das Internet bietet viele Möglichkeiten. Sei es die Recherche von Informationen, das Streaming von Filmen und Serien oder den Austausch mit Familie und Freunden – all das hilft dir dabei, deinen Alltag nach deinen Vorstellungen zu gestalten. Doch leider kommt es ab und zu vor, dass die vielfältigen Möglichkeiten missbraucht werden. Beispielsweise gibt es Personen, die andere online mobben, also Cybermobbing betreiben. Ob Cybermobbing, Online-Mobbing, Internet-Mobbing, Cyber-Bullying – sie alle meinen das gleiche. Doch was genau steckt eigentlich dahinter?

Definition

Cybermobbing ist das gezielte Fertigmachen, Bedrohen, Demütigen und Belästigen anderer Personen über Online-Angebote wie Soziale Medien und Messenger. Die Täter mobben meistens systematisch über einen längeren Zeitraum und kennen ihr Opfer in der Regel persönlich. Im Vergleich zu Offline-Mobbing gibt es bei Online-Mobbing ein paar Besonderheiten:

Cybermobbing findet überall statt, es verfolgt dich bis nach Hause.
Die Mobber kennen dich typischerweise persönlich. Doch nicht nur aus der Offline-Welt. Mobber können auch reine Online-Bekanntschaften sein.
Es ist extrem vielfältig: Beispielsweise ist Cybermobbing, wenn man dich online beleidigt, Gerüchte über dich ins Netz setzt, peinliche Bilder oder Videos von dir postet oder dich aus Gruppen ausschließt.
Die Täter können anonym mobben und die Inhalte sich schnell verbreiten.

Interview mit Lukas Pohland

Lukas Pohland aus Schwerte engagiert sich aufgrund seiner persönlichen Cybermobbing-Erfahrungen vielseitig in diesem Bereich. Nachdem er einer Mitschülerin half, die online gemobbt wurde, geriet er selbst ins Visier der Mobber. Seitdem engagiert er sich gegen Cybermobbing. 2018 gründete er den gemeinnützigen Verein Cybermobbing-Hilfe e.V.

Frage: Hallo Lukas. Du hast den Verein Cybermobbing-Hilfe e.V. 2018 gegründet. Wie engagiert sich der Verein gegen Cybermobbing?

Antwort: Der Verein leistet aktiv Präventionsarbeit gegen Cybermobbing und hilft betroffenen Kindern und Jugendlichen durch ein Beratungsangebot. Er unterstützt Schulen, öffentliche Institutionen und Unternehmen im Einsatz gegen Cybermobbing. Darüber hinaus engagiert sich Lukas als Redner in Schulklassen und bei Veranstaltungen.

Frage: Du engagierst dich auch abseits des Vereins aktiv gegen Cybermobbing? Wo genau?

Antwort: Ich betreibe Aufklärungsarbeit in der Politik. Dort bin ich Mitglied im Beirat der Bundeszentrale für Kinder- und Jugendmedienschutz und werde bei meinem Anliegen, Cybermobbing als Straftatbestand anzuerkennen, vom politischen Start-up JoinPolitics gefördert. Daneben bin ich oft als Redner in Schulklassen und auf Veranstaltungen zu Gast.

Frage: Wie kann man den Verein unterstützen?

Antwort: Unterstützen kann man den Verein als aktives Mitglied oder durch Spenden.

Hier geht’s zur Seite des Vereins.

Folgen von Cybermobbing

Die Unterschiede zwischen Online- und Offline-Mobbing hast du ja bereits kennengelernt. Doch auch wenn sich das Mobbing selbst etwas unterscheidet, sind die Folgen bei den Betroffenen oft die gleichen. Vermutest du in deinem Umfeld Cybermobbing, halte Ausschau nach folgenden Anzeichen:

Sichtbare Auswirkungen

Unsichtbare Auswirkungen

Mobbing ist für die Betroffenen sehr prägend. Das bedeutet: Auch wenn das Mobbing vorbei ist, geht es einem nicht sofort wieder so gut wie zuvor. Es gibt auch Folgen, die sich erst im Laufe der Zeit zeigen.

Ein Beispiel: Freund:innen wechseln plötzlich die Seite und werden zu Mobbern. Sie geben Infos preis, die du ihnen im Vertrauen erzählt hast. Oder aber diese Bezugspersonen lassen dich im Stich, obwohl du um Unterstützung gebeten hast. Solche Situationen führen dazu, dass es Betroffenen in Zukunft schwerer fällt, enge Bindungen aufzubauen und neue Freundschaften zuzulassen.

Deswegen gilt für ein friedliches Miteinander im Netz: Lass Mobbing nicht zu und hilf Betroffenen, sollte es doch zu Cybermobbing kommen. Wenn du nicht die richtigen Worte findest, um Mobber direkt anzusprechen oder Betroffenen deine Hilfe anzubieten, kannst du unsere Textvorlagen nutzen.

Du willst mehr über Cybermobbing wissen?

Dann empfehlen wir dir unsere Webserie. In sechs Folgen lernst du zusammen mit Mina & Tom zum Beispiel den Unterschied zwischen Mobben, Haten und Trollen kennen. Außerdem findest du Infos darüber, was du tun kannst, um Betroffenen zu helfen. Schau rein und werde zum Experten.

Hier geht’s zu den Videos.

Amelie, Max und Dirk haben die Webserie mitproduziert. Cybermobbing ist für sie aber kein fiktives Problem: Schau dir an, wieso sie das Thema auch außerhalb des Filmstudios bewegt.

Schauspielerin, Rolle Mina
Amelie
Schauspielerin, Rolle Mina
Wieso war es dir wichtig, an der Webserie mitzuwirken?

Cybermobbing wird zu wenig thematisiert. Durch meine Dreh-Teilnahme konnte ich Teil von etwas sein, das dieses wichtige Thema den Menschen wieder ins Gedächtnis ruft.

Was ist dein persönlicher Bezug zum Thema?

Leider habe ich auch schon Cybermobbing erlebt. Beispielsweise wurde ich aus der Klassengruppe auf WhatsApp mehrfach ausgeschlossen und es wurden gemeine Kommentare unter meine Bilder gepostet. Ich erinnere mich noch genau an das schlimme Gefühl, nicht akzeptiert zu werden.

Was war für dich das größte Learning aus dem Dreh der Webserie?

Definitiv die Vielfalt, die Cybermobbing mit sich bringt. Als ich das Skript zum ersten Mal gelesen habe, habe ich ziemlich oft ,,Echt? Krass, wusste ich nicht!“ oder ,,Sowas gibt’s?“ gedacht.

Verhältst du dich heute online anders, als du es vor dem Dreh der Webserie getan hast?

Ich habe schon immer versucht, etwas gegen Mobbing in meinem Umfeld zu tun. Aber jetzt kann ich mehr Fakten auf den Tisch legen – ohne zu klugscheißern.

Schauspieler, Rolle Tom
Max
Schauspieler, Rolle Tom
Wieso war es dir wichtig, an der Webserie mitzuwirken?

Mir ist es wichtig, meinen Teil zu einer weltoffenen Gesellschaft beizutragen. Und gerade Cybermobbing gilt es im Keim zu ersticken.

Was ist dein persönlicher Bezug zum Thema?

Ich habe beide Seiten schon erlebt, und das auch schon sehr früh. In der Grundschule war ich Opfer und Bystander, von der 5. bis 9. Klasse dann nur noch Opfer.

Was war für dich das größte Learning aus dem Dreh der Webserie?

Mittlerweile gibt es – durch das Internet – noch so viel mehr Möglichkeiten, andere zu demütigen. Wir müssen Kinder so früh wie möglich dafür sensibilisieren, dass auch Kommentare im Internet Spuren hinterlassen.

Regie/Producer
Dirk
Regie/Producer
Wieso war es dir wichtig, an der Webserie mitzuwirken?

Mir war es sehr wichtig, da ich selbst auch gemobbt wurde in der Schule von der 6. bis zur 8. Klasse.

Was ist dein persönlicher Bezug zum Thema?

Ein Mädchen hat mit Bildern meines Facebook-Kontos in meinem Namen einen Account bei StudiVZ erstellt und dort in meinem Namen kommuniziert. Glücklicherweise habe ich das schnell herausgefunden.

Was war für dich das größte Learning aus dem Dreh der Webserie?

Erst durch Gespräche mit Experten während der Drehvorbereitungen habe ich mitbekommen, welche Ausmaße Cybermobbing annehmen kann. Dass es bis hin zu Morddrohungen gehen kann, das war mir vorher nicht klar.

Verhältst du dich heute online anders, als du es vor dem Dreh der Webserie hast?

Ich habe mir fest vorgenommen, mich klarer zu positionieren: Sollte ich künftig mit Cybermobbing in Berührung kommen, trete ich aktiver dazwischen.