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Zeitzeugen-Event: Wenn 90 Jahre Lebensgeschichte auf die TikTok-Generation treffen

Im Berliner BASECAMP fand am 3. Juni eine besondere Begegnung statt: Der 90-jährige Holocaust-Überlebende Gidon Lev traf auf Berliner Schulklassen. Ziel der Veranstaltung war es, Jugendlichen einen direkten Zugang zur Erinnerungskultur zu ermöglichen und über den Umgang mit Falschinformationen und Anfeindungen im Netz zu sprechen. Moderiert wurde die Veranstaltung von Journalistin Diona Bathily.
Gidoen Lev im Austausch mit Schülern

Gidon Lev, begleitet von seiner Partnerin Julie Gray, teilte ruhig und bedacht seine Lebenserfahrungen aus der Zeit des Holocaust. Wie war das damals als Kind im Ghetto Theresienstadt? Wie hat er es geschafft, nach all dem Schrecken seinen Optimismus nicht zu verlieren? Und wie fühlt es sich an, die eigene Geschichte heute auf TikTok zu teilen? Gidon Lev erzählte – von unvorstellbarem Leid, aber auch von kleinen Momenten der Menschlichkeit, von Verlust und von dem unbändigen Willen zu leben. „Die Erinnerung ist nicht dazu da, uns in der Vergangenheit gefangen zu halten,“ betonte Lev. „Sie ist ein Kompass für die Zukunft. Damit wir die Fehler von damals nicht wiederholen.“
Gidon Lev zeigt den Judenstern

Ein Schüler, der 15-jährige Jonas, berichtete: „Es ist sehr eindrücklich, Gidon Levs persönliche Geschichte zu hören. Das macht die historischen Fakten lebendig und viel greifbarer als jeder Text im Schulbuch.“
Gruppenfoto mit Schülerinnen und Schülern und Gästen

Zwischen Likes, Lügen und Lebensmut
Gidon Lev und seine Partnerin erleben in den Sozialen Netzwerken sehr viel Gemeinschaft und Zustimmung, aber auch Schattenseiten: Immer wieder muss sich das Paar mit antisemitischen Anfeindungen und Holocaust-Leugnung auseinandersetzen. „Gerade in Bezug auf historische Themen und auch aktuelle Konflikte sehen wir, wie schnell sich Falschinformationen online verbreiten und Narrative verzerren können,“ erklärte Gray. „Es ist entscheidend, dass junge Menschen lernen, Quellen kritisch zu hinterfragen und die Mechanismen hinter Social-Media-Inhalten zu verstehen.“
Gidon Lev, Julie Gray und Moderatorin auf der Bühne

Die 14-jährige Svea sagt: „Nach dem Gespräch heute werde ich definitiv kritischer hinterfragen, welche Informationen ich im Netz sehe. Es ist wichtig, sich immer wieder zu fragen, warum manche Inhalte im Netz auftauchen und verbreitet werden.“
Auch der 15-jährige Franz zeigte sich beeindruckt: „Ich fand es total inspirierend, wie Gidon Lev trotz allem so positiv geblieben ist. Er zeigt, wie Optimismus geht. Und wie man sich einsetzen kann, dass so etwas nie wieder passiert.“
Schülerin mit Mikrofon auf der Bühne

Mit seiner Partnerin Julie Gray, mit der er auch das Buch „Let’s make things better!“ (Penguin Random House) veröffentlicht hat, bildet Gidon Lev ein starkes Team im Kampf gegen das Vergessen. Ihre gemeinsame Botschaft war klar: Jeder Einzelne kann einen Unterschied machen. „Schweigt nicht, wenn ihr Ungerechtigkeit seht, weder online noch offline,“ appellierte Lev an die jungen Zuhörer. „Mischt euch ein, seid laut für das Gute!“

Claudia von Bothmer, Director Corporate Responsibility & Sustainability bei O2 Telefónica, erklärt: „Mit unseren Gesellschaftsprogrammen unterstützen wir vor allem Jugendliche und ältere Menschen, die Chancen der Digitalisierung zu nutzen und gleichzeitig die Risiken wie etwa Desinformation im Blick zu behalten. Die Begegnung mit dem 90-jährigen Zeitzeugen Gidon Lev hat den Schülern eindrucksvoll gezeigt, welche fatalen Auswirkungen die Verbreitung von Hass und Desinformation auf die Gesellschaft haben kann.“

Mit der Initiative „WAKE UP!“ engagiert sich O2 Telefónica zusammen mit der Freiwilligen Selbstkontrolle Multimedia-Diensteanbieter (FSM e. V.), der Bildungsagentur YAEZ und weiteren Partnern dafür, junge Menschen über die Chancen und Herausforderungen der Digitalisierung aufzuklären.